JELU-WERK J. Ehrler GmbH & Co. KG
Rosenberg
Naturfaser-Herstellung und -Verarbeitung
Cellulose-Pulver und –Fasern, Holzfaser-und Bioverbundwerkstoffe
60
Das mittelständische Unternehmen Jelu ist ein internationaler Hersteller von Produkten aus natürlichen Fasern und bedient sowohl die Lebensmittel- als auch die technische Industrie. Ressourcen- und herkunftsorientierte Nachweise sind dabei essenziell und werden von Formica exzellent unterstützt.
- Windows Server 2012 mit virtuellen Servern auf Hyper-V-Basis
- Windows-7- und Windows-XP-Client
- Integration der Produktionsumgebung
- Bedienung von IT-Systemen durch Produktions-Mitarbeiter
- Erfüllung industrieller, wirtschaftlicher und technischer Anforderungen
- Umsetzung einer IT-gestützten Warenwirtschaftslösung unter Einbindung der Produktion
- Transparenz im Warenbestand und bei Arbeitsprozessen
- Formica SQL ERP
- Überzeugende Darstellung des BLP-Leistungs- und Funktionsumfangs
- Entwicklung eines passenden Lösungsszenarios
- Hohes Potenzial für mehr Effizienz in den Geschäftsprozessen
- Ausstattung der Mitarbeiter mit mobilen Scannern
- Auf den Produktionsbetrieb abgestimmte Schulung der Mitarbeiter
- BLP-Mitarbeiter begleitet Einführungstag vor Ort
- Erbringen von ressourcen- und herkunftsorientierten Nachweisen
- Überblick über vorhandene Waren und gelagertes Verpackungsmaterial
- 35prozentige Einsparungen bei Energiekosten
Mit innovativen Verfahren verarbeitet Jelu im baden-württembergischen Rosenberg nachwachsende Rohstoffe zu funktionellen und vielseitigen Naturfasern. In zahlreichen Anwendungen verbessern die rein organischen Fasern die Eigenschaften und den Herstellungsprozess moderner Produkte. Weltweit liefert der auf einem rund acht Hektar großen Gebiet angesiedelte Betrieb mit 60 Mitarbeitern an Unternehmen der Lebensmittelindustrie, der technischen Industrie und der Tierzucht. Das Geschäft läuft gut: Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich der Umsatz von zehn auf 20 Millionen Euro verdoppelt. Über dieses Wachstum freut sich Brigitte Ehrler, Prokuristin von Jelu, sehr. Gleichzeitig sieht sie es aber als gewisses Problem, »denn diesem Wachstum muss auch die Organisation des Unternehmens standhalten und das ist nicht immer einfach.«
IT-technisch hatte die Prokuristin inzwischen die Hoffnung aufgegeben, Unterstützung ihrer Geschäftsprozesse und Warenwirtschaft zu erfahren. Viele Softwareanbieter hatten bereits ihre Konzepte präsentiert, doch keiner war glaubhaft in der Lage, vorgeschlagene Lösungen praktikabel umsetzen zu können. Spezielle Branchenlösungen gibt es nicht, da die Branche mit wenigen Anbietern zu klein ist. »Ursprünglich hatte ich kein Interesse mehr an zusätzlicher Software, doch BLP Software ließ nicht locker. Schließlich überzeugte mich BLP-Geschäftsführer Joachim Beck bereits in einem halbstündigen Gespräch davon, eine passende Lösung für unseren Betrieb zu realisieren«, berichtet Brigitte Ehrler, die sich aber heute vor allem darüber freut, »dass BLP nicht nur – wie viele andere – davon gesprochen, sondern die Lösung auch entsprechend umgesetzt hat.«
Ein Problem für eine IT-gestützte Warenwirtschaftslösung bestand in der Mitarbeiterstruktur. Einige Jelu-Arbeitskräfte sind keine Facharbeiter, den Umgang mit PCs nicht gewohnt oder verfügen teilweise über schlechte Deutschkenntnisse. Zudem ist der Produktionsraum aufgrund der verwendeten Materialien und Maschinen relativ staubig, weshalb gewöhnliche Computer in dieser Umgebung nicht dauerhaft funktionieren würden. Joachim Beck schlug daher vor, die Produktionsmitarbeiter mit Handscannern auszurüsten und die Warendaten zu codieren. Damit scannen die Produktionsmitarbeiter jede abgearbeitete Palette ihres Wochenarbeitsplans, so dass in der Auftragsbearbeitung sofort klar ersichtlich ist, welche Waren für die Spedition zur Auslieferung bereitstehen. Kunden können schneller bedient werden. Kosten für zusätzliche Standzeiten von Speditionsfahrzeugen, die mitunter anfielen, wenn Waren nicht vollständig vorhanden waren, entfallen somit.
Dieses auf der Warenwirtschaftslösung Formica basierende Konzept überzeugte Brigitte Ehrler auch deshalb, weil es noch viel Potenzial für mehr Effizienz in den Geschäftsprozessen bot. Nachdem BLP Software im November 2013 ein Angebot abgegeben hatte, erteilte die Prokuristin im Dezember den Auftrag. Die Lösung setzten Jelu und BLP Software bereits im Januar 2014 um. Um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, wurden zehn Mitarbeiter, die Formica bedienen, abwechselnd jeweils einen halben Tag geschult. Anfang Februar startete der Echtbetrieb. »Dabei war es sehr hilfreich, dass ein BLP-Mitarbeiter am Tag der Umstellung vor Ort war, um die auftretenden Fragen zu beantworten«, berichtet Brigitte Ehrler, die mit der Projektabwicklung seitens BLP überaus zufrieden war.
Durch die neue Software haben sich einige Arbeitsprozesse bei Jelu geändert, die schnell zu Verbesserungen geführt haben. Vor der Einführung von Formica führten verschiedene Mitarbeiter Excel-Listen über die Warenbestände. »Das waren sehr zeitintensive und intransparente Vorgänge. Jetzt gestattet Formica ein gebündeltes Vorgehen, das eine Person im Einkauf einfach bewältigen kann«, so Brigitte Ehrler. Es ist sogar lohnenswert, Niedrigpreisartikel wie Hobelspäne in allen Mengenvarianten zu erfassen. Zudem erleichtert es den Herkunftsnachweis der Holzprodukte, um das PEFC-Zertifikat führen zu können. Das PEFC-Zertifikat bescheinigt die Verwendung von Holz aus nachhaltigem Anbau und verantwortungsvollen Quellen. Für ein holzverarbeitendes Unternehmen wie Jelu zeugt es von hohem Umweltbewusstsein und stellt einen Wettbewerbsvorteil dar.
Da Jelu energieintensive Herstellungsverfahren anwenden muss und der Stromverbrauch damit sehr hoch ist, kann es von der Ökostromsteuer teilweise befreit werden. Hierzu ist es allerdings nötig, auch den Energieverbrauch ressourcenorientiert nachzuweisen, was Brigitte Ehrler nun kann: »Mit Formica ist dieser Nachweis einfach zu erledigen, so dass für Jelu Einsparungen bei der Ökostromsteuer von rund 35 Prozent beziehungsweise einer halben Million Euro jährlich möglich sind.« Nicht weniger groß sind die Anforderungen für die Rückverfolgbarkeit im Lebensmittelbereich, der für Jelu einen wichtigen Geschäftszweig darstellt. Hier leistet die BLP-Software ebenfalls große Unterstützung.
Vorteile bietet der Einsatz von Formica zudem für die Vertriebsmitarbeiter, die auf alle zusammenhängenden Kundeninformationen wie die Verkaufshistorie, Lieferumfänge und verwendete Verpackung elektronisch zugreifen. »Damit können sie die Kundensituation auf einem Blick erfassen«, berichtet Brigitte Ehrler. Von der gesteigerten Transparenz profitiert auch der Materialfluss des Verpackungsmaterials. Während zuvor nicht immer genau klar war, wieviel Verpackungsmaterial aktuell vorhanden ist und ob dieses für den nächsten Auftrag noch ausreicht, herrscht nun völlige Transparenz. Sobald ein Auftrag erteilt ist, vergibt das System eine Artikel-, eine Verpackungs- und eine Palettennummer und erstellt automatisch einen Fertigungsplan. Die Verpackung wird auf den Einkauf verbucht. Die Vernetzung der Systeme erlaubt nun einen Überblick, wieviel Verpackungsmaterial vorhanden ist, wieviel verbraucht wird und wann Jelu wieder Verpackungsmaterial nachbestellen muss.
Die Vorteile, die Jelu durch Formica erhält, sind sehr vielfältig, doch laut Brigitte Ehrler ist damit noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: »Ich sehe noch viele Möglichkeiten, die internen Prozesse mit Hilfe der Software zu optimieren.« Insgesamt ist sie aber mit den bereits erreichten Verbesserungen sehr zufrieden.