Zunehmende Baustellen in der IT bei steigenden Kosten
Geschrieben am 9. September 2019.
Eine überlastete IT-Abteilung ist inzwischen häufig die Regel statt der Ausnahme. Wie können mittelständische Unternehmen dieses Dilemma lösen und wie sollten sie sich strategisch aufstellen?
Zunehmend werden die Herausforderungen in produzierenden Unternehmen IT-lastiger. Internet of Things, Big Data, Artificial Intelligence, Connected Supply Chain. Diese Buzzwords sind Auszüge aus einer großen Wolke an Themen, mit denen sich auch kleine und mittelständische Unternehmen zukünftig auseinander setzen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Um diesen Themen gerecht zu werden, ist der Aufbau von qualifiziertem Personal und Partnerschaften elementar. Praktisch sind die IT-Abteilungen in mittelständischen Unternehmen jedoch mit dem Tagesgeschäft schon so ausgelastet, dass an diese Themen gar nicht zu denken ist. Abhilfe wird oft bei Externen gesucht. Deren Kosten steigen kontinuierlich, ebenso die Abhängigkeit, die Qualität zieht aber oft nicht mit.
Mit welchen Themen beschäftigt sich die IT täglich?
In den meisten mittelständischen Unternehmen ist die IT-Landschaft über viele Jahre gewachsen und Schritt für Schritt wurden immer weitere Hard- und Software Lösungen integriert und ggf. Maschinen angeschlossen. Teile dieser Systemlandschaft wurden zu irgendeinem Zeitpunkt ausgetauscht oder durch andere ersetzt, wobei oft nicht der ganze Weg gegangen wurde. Dazu kommt dass Dokumentationen oft unvollständig oder gar nicht vorhanden sind. Diese historisch gewachsene Vielfalt ist in der Instandhaltung aufwendig. Speziell Updates und neue Funktionen sind mühsam und erfordern gerade bei älteren Lösungen Spezialwissen. Das erforderliche IT-Wissen wird sukzessive immer breiter, die Einarbeitungszeiten sind hoch.
Gibt es wirklich so wenig qualifiziertes IT-Personal?
Der Fachkräftemangel im deutschen IT-Bereich ist heute doppelt so schwerwiegend wie noch vor vier Jahren. Das geht aus einer aktuellen Arbeitgeber-Studie hervor. Besonders im MINT-Bereich, in den Berufssegmenten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fehlten im Frühjahr bereits knapp 315.000 Arbeitskräfte. Im Vergleich zu den Vorjahreswerten ist ebenso die Zahl der offenen Stellen um rund 10.000 gestiegen. Es fehlen bereits über 315.000 Fachkräfte und die Zahl der offenen Stellen steigt weiter, im letzten Jahr um rund 10.000 Stellen. Ein Rekord, doch die Spitze ist laut Angaben der Wirtschaftsexperten noch lange nicht in Sicht. 84 % der in Deutschland ansässigen IT-Unternehmen sind auf der Suche nach geeigneten Fachkräften. Für produzierende Unternehmen ist es beinahe unmöglich qualifiziertes Personal zu rekrutieren.
Was sind die Gründe für den anhaltenden Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften?
1.) Stark zunehmende Nachfrage. Über alle Industrien hinweg werden immer mehr Informatik-Fachkräfte gefragt, um die Herausforderungen zu bewältigen.
2.) Die Politik versagt in der Ausbildung. Die Strukturen an deutschen Universitäten und Schulen sind den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Zu eingerostet sind die Bildungsangebote, zu wenige Stellen für Professoren und Lehrer werden geschaffen und zu viel Geld fehlt für die benötigte Infrastruktur.
3.) Steigende Anforderungen und geringere Chancen für Quereinsteiger. Mit den steigenden Anforderungen an den Informatiker sinken die Chancen für Quereinsteiger, sich im Beruf ohne solide Ausbildung zu behaupten.
4.) IT-Fachleuten reichen keine 0815-Jobs. Wer den Nerv nicht trifft, lockt keinen Crack hinterm Rechner hervor. Speziell produzierende Unternehmen sollten ein Umfeld schaffen, das attraktive Aufgaben für junge Talente verspricht. Also weg von Systemwartung, hin zu Daten-Engineering.
Warum steigen IT-Kosten für Externe IT-Berater kontinuierlich und überproportional?
Große Macht der IT-Berater, Unwissen bei Entscheidern und Spiel mit der Angst. Was sich düster anhört, ist leider in vielen mittelständischen Unternehmen zur Realität geworden. Im Unterschied zum Software-Hersteller, haben externe Berater wenig Interesse am Einsatz von Standardsoftware. Selbst programmierte Lösungen versprechen aussichtsreiche Erträge und erhöhen die Abhängigkeit des Klienten an die eigenen Beratungsservices.
Dabei sind diese Sonderprogrammierungen oft gar nicht mehr nötig. Häufig wird in der Beratung angeführt, dass Standardsoftware die Prozesse nicht richtig abbilden kann und Sonderprogrammierung erforderlich ist. Während das in der Vergangenheit in manchen Fällen mit Sicherheit zutreffend war, hat sich im Markt der Standardsoftware vieles getan. Weiterentwicklungen und neue Standards in der Programmierung haben zudem viele Möglichkeiten geöffnet, Software sehr dynamisch und effizient anzupassen, ohne die Verbindung zur Basis zu verlieren und damit Updatefähigkeit zu garantieren.
Ein Faktor der die Zusammenarbeit mit externen IT-Beratern noch kritischer macht, ist die Tatsache dass diese Modelle auslaufend sind. Wie alle anderen Marktteilnehmer haben auch diese Unternehmen Probleme mit qualifizierten Neueinstellungen und sind inzwischen häufig One-Man-Shows. Dies birgt ein großes Risiko, bei Ausfall droht Stillstand und Experten zur Wartung oder Weiterentwicklung der etablierten Lösung sind teuer und der Zugang schwierig. Tagessätze für Freelancer von über 1000 Euro sind dabei längst keine Seltenheit mehr.
Wie sollten sich produzierende Unternehmen ihre IT strategisch ausrichten?
Der stetig wachsende Umfang an zu behandelnden IT-Themen, sowie der zunehmend schwierige Zugang zu qualifizierten Fachkräften erfordert erstens eine bessere Zusammenarbeit mit Software Anbietern und zweitens eine Entlastung der IT-Abteilung durch die Vereinfachung der IT-Landschaft im Unternehmen. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:
1.) Reduzierung von Insellösungen und Subsystemen. Der Weg hin zu einem oder wenigen Gesamtsystemen führt zur Vereinfachung und Beschleunigung von Updates, einer erhöhten Transparenz und einer geringeren Abhängigkeit von Spezialwissen. Außerdem ermöglicht das die Vernetzung untereinander und schafft damit die Basis für den effizienteren Einsatz aller Systeme.
2.) Abbau von Sonderprogrammierung durch externe Berater und zunehmender Einsatz von Standardlösungen. Wie im oberen Abschnitt ausführlich beschrieben sind eigens programmierte Lösungen nicht nur sehr teuer sondern gerade bei kleineren IT-Beratungen auch gefährlich. Es wird eine starke Abhängigkeit vom Spezialwissen des Beraters aufgebaut. Bei dessen Ausfall droht Stillstand.
3.) Zu viele Köche verderben den Brei: Bei der Umorientierung zu Standardlösungen empfehlen sich diejenigen Anbieter, die mehrere oder alle Teilsysteme liefern können. Die Teilsysteme sind aufeinander abgestimmt und basieren auf der gleichen Code-Basis. Unterschiedliche Zulieferer bergen die Gefahr, dass vor allem bei Schnittstellen-Problemen die Problemherkunft nicht direkt ersichtlich ist. Zudem ist es bei mehreren Anbietern schwierig, alle Beteiligten schnell an einen Tisch zu bekommen. Der direkte Zugang zum Gesamtanbieter ist hier vorteilhaft und garantiert eine effiziente Zusammenarbeit.
Die BLP Software ist etablierter Gesamtanbieter mit Lösungen für mittelständische Unternehmen jeglicher Branche und Größe. Alle Teile eines Unternehmens operieren mit BLP Formica auf einer gemeinsamen Datenbasis aus einem Guss: von Geschäftsführung über Vertrieb, Einkauf, Lager oder Produktion bis hin zur Anbindung von Maschinen, dem Einsatz von Apps, der Verwaltung von Emails und Dokumenten und dem Rechnungswesen. Und: Der Wechsel auf BLP Formica kann im laufenden Betrieb in nur wenigen Tagen erfolgen. Gerne beraten wir Sie zu Ihrer IT-Ausrichtung, dem möglichen Umstieg auf Standardsoftware und Zukunftsthemen wie dem Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der automatischen Erfassung von Dokumenten. Sprechen Sie uns an.